Jeder Mensch ist ein Kunstwerk vom Leben gezeichnet
Seit 6 Wochen läuft der von mir initiierte Working out loud (WOL) Circle mit der Überschrift: Resilienz in Unternehmen. Jede/r der TeilnehmerInnen setzt sich ein Ziel, das innerhalb der Circle Dauer, innerhalb von 12 Wochen erreicht wird. Als Initiatorin bekomme ich wöchentlich den Circle Guide, der uns durch unsere wöchentlichen einstündigen Treffen führt per Mail zugeschickt und leite ihn weiter an die TeilnehmerInnen.
In Woche 1 und 2 ging es um die Vertrautheit. Vertrautheit aufbauen, zwischen den Circle TeilnehmerInnen, die sich ja fremd sind. Schon vor dem 3. Treffen freute ich mich mächtig auf das Wiedersehen mit den TeilnehmerInnen.
Woche 3 beinhaltet die Dankbarkeit und das "Pay-Yourself-First"-Prinzip. Ja, ganz genau! Schau, dass Deine Bedürfnisse erfüllt sind, bevor Du Dich um andere kümmerst. In meinem letzten Blogartikel schrieb ich über das Thema Selbstliebe. "Liebe deinen nächsten wie dich selbst." An sich ein schöner Ansatz. Doch wie geht das - sich selbst lieben? In mir wächst der Verdacht, dass es in dem WOL Circle genau darum geht. Die Zielerreichung ist nahezu nebensächlich. Jeder Circle Guide bringt mich mir selbst und meinem Netzwerk näher. Wow! Bis hier bin ich richtig begeistert.
Circle Guide 4 beschäftigt sich mit der Kommunikation im Mailverkehr. Auch hier wird das Einfühlungsvermögen der Circle Teilnehmer trainiert. Die Frage: "Wie fühlt es sich für Dich an, eine solche Mail zu erhalten?" oder "Wie wünscht Du Dir den Wortlaut in einer Mail?" fragen das eigene Bedürfnis ab. Jeder hat das Bedürfnis nach Wertschätzung. Also hey - dann fang doch einfach damit an Deine Gesprächspartner und Kollegen wertzuschätzen. Es gibt so treffende Sätze (Glaubenssätze), die meine Eltern schon gesagt haben: "Wie Du in den Wald hinein rufst, so schallt es heraus!"
Heute habe ich mir den Guide für die Woche 5 angesehen. Jetzt wird's persönlich - bzw. noch persönlicher. 50 Fakten über mich! OMG - wie bekomme ich 50 Fakten über mich zusammen, war mein erster Gedanke. Der Zweite war: "Was für eine geniale Hebelwirkung erhalte ich mit dieser Aufgabe bezogen auf meine Selbstwirksamkeit?" "Jeder Mensch ist ein Kunstwerk, gezeichnet vom Leben!" Dieses Kunstwerk ICH gibt es schon seit über 50 Jahren - selbstverständlich finde ich 50 Fakten über mich. Was macht mich aus? Was hat mich geprägt? Wer ist in meinem Umfeld? Welche Menschen, Schulen, Jobs taten mir gut und warum? Was tat mir nicht gut und warum? 50 Fakten die mich meiner selbst bewusst machen. Genial ist das!
Wenn ich nun das "Persönlichwerden" mit mir selbst durchlebt habe, geht es an das "Persönlichwerden" im Außen. Personalisiere Deinen Schlusssatz in jeder Mail. Mein Herz schlägt Purzelbäume. Wie toll ist das denn? In dieser Trennenden, unpersönlichsten Phase unseres Lebens schließen wir Mails mit den Sätzen: "Ich bin gespannt auf unseren nächsten Schritte. Ein herzliches Dankeschön aus dem Zug nach Berlin." oder "Ich genieße unsere Gespräche. Ich hoffe, Sie fühlen sich bald besser." oder "Ich empfand unser Gespräch als erfrischend. Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende." oder "Ich freue mich auf unser nächstes Treffen. Bis dahin - bleiben Sie bitte gesund!"
Ich habe mir gestern im Verlauf des Resilienz Kongresses, initiiert von Sebastian Mauritz, einen Vortrag von Ariane Füchtner "Resilienz und das Nervensystem" angehört. Die Gefahr in der aktuellen Zeit liegt darin, als Hülle vor sich hin zu vegetieren. Wir trennen unsere Gefühlswelt ab und haben keinen Zugang mehr darauf. Was bleibt ist eine Hülle die funktioniert - im Job, in der Beziehung, im aktuellen Dasein.
Als Mentorin für Resilienz kann ich Euch als individuelle Menschen und auch als Organisation, diese Methode WOL von Herzen empfehlen. Ich selbst werde den ein oder anderen Impuls mit in meine Seminare nehmen. Wir lernen alle nie aus. Wie schön ist es, wenn wir aus dieser Krise durch mehr Bewusstheit heraus wachsen. Ich wünsche allen eine leichte und herzliche Woche.
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